2020 ist Heyde - Pädagoge, seit über 30 Jah- ren Rheinberger und bekennender Millinger - als Nachfolger von Frank Tatzel Bürgermeis- ter der Stadt Rheinberg. „Es ist schön, dass es hier schon Bestrebungen für den Klima- schutz gab, als noch kein Grüner Bürgermeis- ter war“, freut sich Heyde. Die Stadt hatte sich als Mitglied im „Konvent der BürgermeisterIn- nen“ darüber hinaus gehend gemeinsam mit über 60 anderen Kommunen in Deutschland bereits Anfang der 2000er Jahre verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 Prozent zu senken, ein kom- munales Klimaschutzmanagement einzurich- ten sowie einen Aktionsplan für nachhaltige „Ökologische Ausrichtung steht für Zukunftsfähigkeit - insbesondere auch von Arbeitsplätzen.“ Dietmar Heyde, Bürgermeister in Rheinberg Energien zu erarbeiten und umzusetzen. zial, um die ohnehin hohen Anstrengungen im Bereich Klimaschutz weiter zu verstärken: „Bis- her wird in Rheinberg erst jedes zwölfte Dach für die Erzeugung von Solarstrom genutzt, das Der Rat der Stadt verabschiedete das Kli- ist ausbaufähig.“ Nicht zuletzt deshalb nimmt die Stadt am bundesweiten „Wattbewerb“ teil. makonzept im Jahr 2008 einstimmig. Darin Dabei geht es darum, welche Kommune zuerst ihre bestehende Leistung an Solar-Anlagen hatte sich Rheinberg sogar vorgenommen, den CO2 -Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu senken. Dieses Ziel wurde erreicht. verdoppelt. Zum „Wattbewerbs“-Beginn im Januar waren das in Rheinberg 342 Watt-Peak pro Einwohner, die von rund 700 Anlagen produziert werden. Weiterhin vergibt die Stadt mit der Firma Westenergie erstmals den Klimaschutzpreis an die drei Ortsteile, die sich am stärksten „Diese Einsparungen bedeuteten nicht den engagieren. Dabei wird die Installation von Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen genauso Verzicht auf Komfort, sondern konnten durch die effizientere Nutzung von Energie, die An- wendung innovativer Technik und den Einsatz gewertet wie die Installation einer Pellet-Anlage, energetische Sanierungsmaßnahmen oder kli- maverträgliches Engagement im Bereich Mobilität. erneuerbarer Energien erreicht werden. Bei Klimaschutz-Förderprogramm den voraussichtlich weiter steigenden Ener- giepreisen amortisieren sich die Klimaschutz- Erst im November ist das offizielle Klimaschutz-Förderprogramm für Rheinberg ausgelaufen. Gefördert wurden 13 verschiedene Maßnahmen zu Klimaschutz wie die Installation von Photo- maßnahmen in absehbarer Zeit“, beschreibt voltaik-Anlagen sowie Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung (Dachbegrünung, Fassadenbe- Dietmar Heyde den Weg seiner Vorgänger, grünung, Entsiegelung in Verbindung mit Begrünung). den er konsequent weitergehen will. „Gerade als Vertreter der Grünen haben gend“ ins Zeugnis: „Das Papieraufkommen hat abgenommen, der Restmüll ist vergleichsweise für mich die Herausforderungen, die mit dem stabil, aber auch in Rheinberg gibt es offenbar noch nicht ausreichend Klarheit darüber, was In puncto Abfall schreibt der Rheinberger Bürgermeister seinen Bürgern noch ein „befriedi- Klimawandel, Umwelt- und Naturschutz ver- wirklich die Biotonne darf…“ bunden sind, eine besondere Bedeutung“, so Dietmar Heyde im Interview mit der MEHR- WERT-Redaktion. Priorität hat für ihn im Be- mühen um Klima-, Umwelt und Naturschutz die Mitnahme der Menschen. „Wir müssen Wertstoffmobil klar machen, dass in der ökologischen Aus- Das Wertstoffmobil des Kreises Wesel ist 2013 als Modellprojekt unter Feder- richtung unseres Handelns viel Positives führung der Kreis Weseler Abfallgesellschaft gemeinsam mit dem Kreis Wesel, dem steckt, vor allem eben Zukunftsfähigkeit, ins- ASK Kamp-Lintfort und dem SCI:Moers gestartet. Linksrheinisch organisiert heute der besondere auch von Arbeitsplätzen.“ DienstLeistungsBetrieb (DLB) der Stadt Rheinberg den Einsatz des Wertstoffmobils für die eigene Kommune und das benachbarte Kamp-Lintfort. Bürgerschaftliches Engagement Das Mobil fährt am Montag, Dienstag und Donnerstag (in Rheinberg) und Freitag (in Gerade in Rheinberg gibt es viele Beispie- Kamp-Lintfort). Die zwei vollständig geimpften Mitarbeiter gehen überall dorthin, wo le für bürgerschaftliches Engagement in Sa- auch die Bewohner vollständig geimpft sind. Die Mengen sind stabil, die Nachfrage sehr chen Umwelt- und Naturschutz. Trotz aller gut: Monatlich werden in beiden Kommunen rund 10 Tonnen Wertstoffe gesammelt, die Bemühungen sieht Heyde noch großes Poten- am Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof zur weiteren Verwendung abgeladen werden. 13